Freitag, 3. April 2015

hochhäuser reichen in die wolken, die schon am nachmittag in einem abendlichen licht stehen. die gesamte stadt liegt unter einem seltsamen dunkel, regt mich auf und lässt mich unmittelbar eine zukunft für mich in diesen straßen vermuten. ich betrete die gewaltige katedrale und breche unbeholfen in tränen aus. als ich nach einigen augenblicken unter den hohen dächern wieder auf die plaza trete, pulst mir das leben durch die glieder. die farben haben starke kontraste, der blick durch die großstadtschluchten fällt auf die berge, die nur wenige straßenblöcke weiter östlich steil aufstreben und von schwerem, saftigem grün bedeckt sind. ich frage nach einer alten ausgabe von cien años de soledad und mir wird tatsächlich ein buch von zweiundsiebzig gegeben. mir scheint der hohe preis vollkommen unverhältnismäßig in anbetracht meiner übrigen reiseausgaben und so gebe ich das buch nach einigem blättern unglücklich zurück. als es nacht wird, nehme ich einen der modernen busse, die versuchen etwas ordnung an diesen ort zu bringen, an den ordnung vielleicht schlicht nicht gehört. zurück, richtung flughafen.

ich bin nicht mit dem rad durch die straßen gefahren, ich hatte keine kamera bei mir, es hat nicht geregnet. ich bin hier nicht fertig.
bogota, ich komme wieder.