Sonntag, 1. März 2015

das leben wiegt beinahe zu schwer. auf der anderen seite der erdkugel. die internetbude ist laut und die verbindung überlastet. meine mutter versteht nur die hälfte meiner worte. ich kann ihr nicht erzählen, was meine tage mit glück füllt. zu spüren, wie sie voller stolz dennoch versteht, lässt mich beinahe weinen. zwischen warcraft, betonwänden, counterstrike und cumbia. ich mach mir musik an, von dieser band, die früher mal echt und toll waren, und denke. 

vergangenen abend liege ich halb eingerollt auf einer kleinen bank in der tür des schlichten zimmers und lausche dem regen, der auf die blätter der feigen- und chirimoyabäume fällt. zugleich trauer und glück. ich ersaufe in meiner sehnsucht nach dem leben, das längst begonnen hat. hier und dort.

die arbeit an den gedanken über gewalt und erinnerung heißt nun arbeit an den gedanken übers vergessen.

meine halbe stunde ist rum, ich zahle fünfzig centimos und trete hinaus in die nachmittagssonne. spazieren gehen.